Aus dem Leben…
Ich weiß nicht, wie's Euch so geht, aber bei mir gibt's eine Menge Dinge, welche mir ganz gewaltig stinken, wenn's um Internet-Verabredungen -sprich- sog. Realtreffen... geht
Hier also meine Sammlung der " goldenen Regeln", die zwar selten zum Erfolg führen, einem echten Fiasko aber evtl. vorbeugen können:
Hör auf, mit Deinem persönlichen Angaben zu blenden.
Ja ja, wir alle sind ja SOWAS von ehrlich. Wir nennen immer ehrlich unser Alter und unser Gewicht (Frauen ebenso wie Männer), kein Mann findet auf Befragung Erotikfilme und Reizwäsche interessant - da fragt man sich nur, wie ganze Industriezweige davon leben, obwohl es doch keinen wirklich interessiert.
Menschen, die nicht lügen, gibt es nicht. ein bisschen macht wohl jeder, oder?
Und gerade das Medium Internet verführt ja regelrecht dazu. Da wird aus dem pickelgesichtigen Lehrling mal eben schnell der "Attraktive, erfolgreiche Unternehmer", aus dem übergewichtigen, ungepflegten Proll von nebenan der "Traumprinz", aus der 49-jährigen Wurstverkäuferin mit der Figur einer Tanne wird die liebe "Märchenfee, 31". And so on….. Wer schon ein wenig einige Zeit das Internet überlebt hat, kennt das wohl alles.
Und warum? Besser bleiben lassen!! !
Es reizt aber doch. Vor allem denjenigen, welcher diese fiktive Figur aus dem Internet real kennen lernen möchte.
Durch Namen assoziiert man Bilder Träume und natürlich Wunschvorstellungen. Bilder, die sich von Kontakt zu Kontakt, von Mail zu Mail mehr festigen. Jede neue Information wird in diese anfängliche Fiktion eingefügt und zu einem harmonischen Ganzen gemischt. Bis dann das reale Treffen ansteht und Dich vernichtet……
Denn der erste Eindruck ist leider nie wieder gutzumachen.
Wenn Du auf den "Traumprinzen" wartest und Manni Birowski rülpsend auftaucht, wenn Du das "Süße, 25" erwartest und erkennen musst, dass es sich offensichtlich um ein Model für Umstandsmoden handelt, wenn der forsche Schreiberling "BodyAndSoul" aus dem Internet beim Treffen kein einziges Wort über die Lippen bringt und Du nur auf seinen gesenkten Kopf mit den fettigen und ungepflegten Haaren schaust - dann geht's sicher schief. Und zwar gewaltig. Erfahrung aus dem Leben: Ich verabredete mich mit einer Frau aus Münster; damals war ich noch nicht zu faul, um ein paar hundert Kilometer zu fahren. Ihre Beschreibung: 172 cm, 58 kg, lange, glatte, dunkelblond gefärbte Haare, Playmate-Figur und dazu passendes Gesicht. Wer denkt da noch an den „Charakter- Eigenschaften…..“ ?
Ich mach’s kurz: Sie war klein, dick, wasserstoffblond, Pudelfrisur und erstklassig unattraktiv.
Das traurige Ergebnis: Viel Sprit um nix. Auf meiner wilden Flucht nach Hause verbrauchte ich das Doppelte plus 40.-€ für`s Foto...
Also: Ehrlichkeit von Anfang an. Wer schon vor dem ersten Treffen lügt, hat keine Chance.
Hör auf, mit Deinem Foto zu betrügen.
Tja……... Ich sehe ja nicht SOOOO toll aus. Was mache ich denn da nur? - Da nehme ich das 6
Jahre alte Foto, oder besser noch das von meiner Freundin. (Die will nicht, versteckt sich zu Hause und bleibt lieber solo...) Dann nehme ich halt irgendeins aus dem Internet, gibt ja genügend. "Das Bild gibt sicher meinen Typ wieder", lach, schmunzel….
Und Du glaubst wirklich, Du kämest mit dieser Tour durch ?
Du meinst allen Ernstes, Du könnest dann beim realen Treffen halt einfach mit Deinem "Charakter" überzeugen?
Lass Dich nicht auslachen.
Beim ersten Date interessiert sich kein Schwein für Deinen Charakter.
Dein Date- Partner erwartet die Person, die sie auf dem Foto gesehen hat. Sie will sich mit genau dieser Person treffen. In den meisten Fällen, weil ihr das Bild so gut gefällt, oder auch die sympathische Stimme am Telefon.
Und dann kommt eine ganz andere Person daher. Frust!!!!! !
Wie würdest Du selbst denn reagieren, wenn Du Dich (als Frau) mit Brad Pitt verabredest und Karl Dall springt Dich an? Und wie würdest Du (als Mann) reagieren, wenn Du Dich mit Dolly Buster verabredest und wirst von unserer Angie angefallen?
Also: Ehrlichkeit von Anfang an. Wer schon vor dem ersten Treffen lügt, hat keine Chance.
Und Du glaubst immer noch, alleine bei Dir – und nur bei Dir – sei dies ja alles ganz anders? Erfahrung aus dem Leben: Vor Jahren bekam ich einmal einen ganzen Schwung Bilder einer Unbekannten zugeschickt. Uuiii! „ein tolles Gerät !“, wie man bei uns in Süddeutschland so sagt. Schlank, lange, schwarze Haare, ein Gesicht wie aus einem wunderschönen Traum, eine dermaßen tolle Figur, dass man sie nur als atemberaubend bezeichnen konnte.
Tatsächlich verschlug sie mir den Atem. Als sie aus dem Auto stieg und die Stoßdämpfer um gute 80mm nachgaben. Zwischen Bild und Realität lagen mindestens 35 Kilo.
Hilfe!!!!! ! – Flucht !
Also: Ehrlichkeit von Anfang an. Wer schon vor dem ersten Treffen lügt, hat keine Chance.
Treff Dich nicht ohne …….. mit Unbekannten.
Ja, jetzt kommt die übliche (aber gut gemeinte) Ermahnung.
Unser Internet ist wie die Realität: Bei 50 Leuten sind über 45 Blindgänger dabei.
Im wahren Leben erkennst Du diese Leute meist schon an ihrem Gesicht (dank der „Chemie“), an ihrem ganzen Habitus. Im Internet nicht. Da lassen sich die Leute öfter Texte von Anderen schreiben und bescheißen auf der ganzen Linie, um sich sympathisch zu machen, bis es zu einem Treffen kommt.
Verläuft solch ein Treffen nicht wie geplant, kommt es hin und wieder zu sehr unangenehmen Eskalationen, bei denen es Dir durchaus ans Leder gehen kann.
Ich will niemanden verschrecken – aber ich kenne das Internet und seine Bewohner schon länger.
Etwas Vorsicht schadet nicht. Name, Adresse und Telefonnummer Deiner Verabredung, bei einer Freundin deponiert:
Oder auch beim Freund ( Tipp für übersensible und sehr schüchterne Männer..)
Ist immer eine gute Idee. Das Treffen an einem belebten Ort: ist sicher auch kein Nachteil.
Sichere Dich vorher ab. Hinterher geht’s nicht mehr. Erfahrung aus dem Leben: Vor Jahren traf ich mich mal mit einer
Frau, für die das Internet ganz neu war. Gleich bekam ich ihre Adresse, fuhr hin – wir verbrachten eine schöne Nacht. Ohne Sex, nur mit Unterhalten und viel Lachen. Zu einer Beziehung – und sei es nur für eine Nacht – reichte es einfach nicht. Es war schön, so wie es war.
Sie sagte mir noch, dass sie sich die Leute aus dem Internet viel fieser vorgestellt hätte, nicht so offen und so nett. Ich war geschmeichelt, widersprach nicht.
Zwei Wochen später besuchte sie einen neuen Bekannten aus dem Internet, der sie gleich am ersten Abend vergewaltigte.
Das ist kein Spaß; das ist so passiert.
Also: Sichere Dich ab, damit aus Spaß nicht doch Ernst wird.
Versuch es nicht mit Leuten, zu denen Du nicht passt.
„Was schreibt der/die denn da? – Eigentlich eine Unverschämtheit: Attraktiv, klug, schlank soll sie/er sein! Ha ! Dabei kommt es doch „nur“ auf den Charakter an. Sage ich zumindest, weil ich ja nicht so aussehe, wie’s die „oberflächöichen“ Männer/Frauen gerne hätten. Jeder ist oberflächlich, dem ich nicht gefalle; das nur am Rande! Na warte... Dich kriege ich schon...“
Und dann gehst Du her und steckst Deine gesamte Energie in den Versuch, einen Menschen mit festen Vorstellungen zu „bekehren“, und scheiterst. Und verfluchst die Type, beschimpfst ihn/sie als oberflächlich, weil er/sie es wagte, Dich optisch nicht ansprechend zu finden.
Merk es Dir doch, für die Zukunft: Jeder Mensch hat einen anderen Geschmack. Und jeder Mensch möchte am liebsten einen Partner, der ihm innerlich „und“ äußerlich gut gefällt. JEDER. Oder kennst Du jemanden, der allen Ernstes sagt: „Also, ich will nur Hässliche.“?
Siehste.
Also gesteh dem Anderen zu, dass er so ehrlich ist, dass er/sie sagt, was er/sie mag und was nicht. Und versuch nicht, den Anderen mit Gewalt umzudrehen. Es scheitert mit Sicherheit. Und selbst, wenn Du kurzzeitig Erfolg hättest – zum Beispiel, weil Du an einen Mann gerätst, der schnell was für „zwischendurch“ sucht -, so bist Du spätestens in dem Moment abgeschossen, indem dem Kerl eine Frau über den Weg rennt, die ihn optisch anspricht. Erfahrung aus dem Leben: Etliche Male bei Single-Seiten inseriert. GANZ deutlich beschrieben, was ich möchte (Dreimal „sch“ – schlau, schlank, schön, außerdem nicht über 35) und was keinesfalls. Noch deutlicher als hier.
Ergebnis: Von 30 Zuschriften 10 Dicke, 10 Blöde, 10 so richtig Hässliche. Bei den meisten trafen alle drei Dinge auf einmal zu. Bis auf zwei Ausnahmen waren alle über 40.
Anzahl Treffen: Null. Später habe ich nicht einmal mehr zurück geschrieben. Wenn’s dem Anderen offenbar vollkommen schnurzpiepe ist, was ich möchte, dann respektiert diese Person nicht einmal meine Grundwünsche. Und dann ist sie mir reichlich schnuppe. Auch wenn sie noch so oft schreibt: „Komm nach Köln, wir machen eine Pulle Wein leer und Du erlebst mit mir die Nacht Deines Lebens.“ – Man glaubt gar nicht, wie weiträumig ich Köln nach dieser Einladung umfahren habe...
Also: Lasst es!! Wenn jemand eine andere Person als Dich will, lass ihn/sie in Ruhe. Es gibt genügend andere Leute, die DICH attraktiv finden. Glaub mir.
Schreibt nicht zu lange hin und her!!
Jaaa, ich hör es schon: „Das Schöne am Kennen lernen im Internet ist doch, dass man den Anderen erst einmal gründlich kennen lernen kann, bevor man ihm das erste Mal gegenübertritt.“ – Diese saublöde Ausrede haben die meisten von uns mit Sicherheit schon gebraucht, als sie von Bekannten drauf angesprochen wurden, ob Sie’s denn wirklich nötig hätten, im Internet nach einem Partner zu fahnden, ne ? Ja, ich hab’s auch schon gebracht...
In Wirklichkeit ist das vollkommener Schwachsinn.
Da schreibt man sich wochenlang hin und her – jede Mail lässt das Bild, das man vom Anderen hat, nur noch strahlender erscheinen. Eines Tages stellt man sich die Frage, ob man tatsächlich im Begriff sei, sich zu verlieben – so rein in den Charakter. Und dann kommt man sich irgendwie edel vor.
Die Seifenblase platzt beim ersten Treffen, brennt in den Augen und lässt einen auf dem nunmehr schmierigen Boden ausrutschen und sich ordentlich die Nase anhauen.
Das Gefühl ist weg, for ever.
Wie konnte das nur geschehen?
Luftschlossbau ohne Fundament und realitätsfremd.
Unser Fundament ist die Realität. Kein Tier wäre so blöd, während der Paarungszeit nicht persönlich zu schauen, wo sich ein geeigneter Partner finden lässt. Ein Partner, der zunächst optisch gefällt, dann vom Geruch her (ganz wichtig !), dann von seinem Inneren. Das ist die Reihenfolge, die natürliche Reihenfolge. Alles andere ist reine Augenwischerei.
Langer Mail-Kontakt schafft zwar ein romantisches Ambiente, ist aber viel weniger als die halbe Miete. Beim ersten persönlichen Kontakt macht sich umso eher Enttäuschung breit, je länger die vorherige virtuelle Romanze andauerte.
Du projizierst Deine Wünsche in den Anderen. Für Dich hat der Andere ein ganz bestimmtes Aussehen, ein Aussehen, das Dir gefällt und das ganz schnell fester Bestandteil Deiner Fantasien wird. Seine Hände sind feingliedrig, weich und sanft, seine Augen geheimnisvoll und romantisch, sein Geruch betörend, seine Sprechweise die Verführung selbst.
Und dann triffst Du diesen Menschen – und er ist GANZ anders.
Vielleicht hättest Du ihn dennoch gemocht, wenn Du ihn von Anfang an so kennen gelernt hättest, wie er wirklich ist. Nicht so, wie Deine Fantasie ihn für Dich geformt hat.
So aber bist Du nur geschockt, weil Du wie irre mit Dir selbst kämpfst, um Deine Fantasie mit Gewalt mit der Realität in Einklang zu bringen.
Nix wird draus. Vielleicht eine Nacht mit schlechtem Sex, weil beide krampfhaft versuchen, die Phänomene zu retten. „Wir telefonieren“, heißt es am nächsten Morgen. Klar telefonieren wir. Aber ich nicht mit Dir und Du nicht mit mir.
Traut Euch!!!
Nur kurz per Mail kennen lernen. Aus ein paar Zeilen kann man oft eine ganze Menge herauslesen. Dann telefonieren. Schauen, wie der Andere „live“ auf Dich reagiert, ob man sich etwas zu sagen hat. Aber nicht zu oft und nicht zu lange telefonieren; sonst ist’s wie beim Mailen. Der Rest muss dann persönlich stimmen, sonst stimmt es nie!!!
Lange Mail-Kontakte sind schön, lange Mail-Kontakte sind romantisch. Aber was suchst Du eigentlich? Einen Partner oder ein Märchen ?
Na also
Es grüßt Euch
Mike
Alias Coffe, Sleepy and so on
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